MAXIM UND BILLA

MIT SUPERTEMPO UND ROLLSTUHLKRAFT

EIN BUCH ÜBER ADHS UND ANDERE BESONDERHEITEN.
EIN BUCH ÜBER FREUNDSCHAFT UND MUT.

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Inhalt:

Maxim, genannt Flummi, ist super aktiv.
Mit seiner Freundin Billa erlebt er täglich Abenteuer.
Beide verfügen über einen starken Antrieb, kreative Energie und viel Humor. Das ist auch nötig, denn die Anderen wissen ihre originellen Einfälle nicht immer zu schätzen: Zum Beispiel wenn die beiden auf dem Schulhof nach Edelsteinen buddeln oder im Aquarium Karpfen fangen.
Mitunter hat Maxim zu viel Kraft und eine schlechte Bremse. So kann es sein, dass er seiner besten Freundin auf die Nase boxt und es gleich darauf bereut. Glücklicherweise hat er eine nette Lehrerin, die ihn durch manches Missgeschick manövriert.
Als der geheime Tunnel in der Hecke entdeckt wird, gerät die behütete Welt der Inklusionsschule ins Wanken…

Das Buch ist ein Plädoyer für einen verständnisvollen Umgang mit dem oft herausfordernden und widersprüchlichen Verhalten von Kindern mit ADHS, wobei durchweg auch die positiven Eigenschaften geschildert werden: Entdeckungsfreude, Empathie, unbedingte Handlungsbereitschaft und viele mehr.

Das Buch ist im Oktober 2021 im Verlag EDITION digital erschienen und hier als Druckausgabe oder Ebook zu bestellen.

Geeignet für Kinder ab 8 Jahren, mit und ohne ADHS, ihre Eltern, Freundinnen und Freunde und für Erziehende und Lehrende.

Viel Spaß beim Lesen!

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Leseprobe:

Ich verkrieche mich im Elternbett. Mirko, der darin liegt, wacht auf und weint. Ich hatte ihn gar nicht gesehen. Er schreit ZU LAUT. Ich werfe ein Kissen auf sein Gesicht und lege mich darauf.
Papa stößt mich zur Seite und kreischt: „Hab-ich-dir-doch-schon- tausendmal-gesagt-NIEMALS-Kissen-auf-Babys!“
Ich hopse auf seinen Rücken. „Ich will RAUFEN!“
Aber er sagt bloß: „Hör auf damit!“ und kümmert sich weiter um Mirko. Vor Ärger trete ich gegen die Wand, bis Mama „Klingeling, leise!“ ruft.

Klingeling – das ist so eine Erfindung meiner Eltern, um mich an Regeln zu erinnern. Bei fünf Klingelings darf ich später keinen Yakari-Film sehen. GEMEIN. Denn ich bin eigentlich gar nicht schuld an meinem Lautsein, ich KANN einfach nicht still sein, weil meine Beine sich immerzu stark bewegen. Sogar, wenn ich schleichen will wie ein Indianer.

Ob Indianer auch manchmal Zappelbeine hatten?

Weil ich im Bad noch sauer bin wegen Mamas Klingeling, schmeiße ich alle Seifen und Waschgels in die Badewanne. Dann ziehe ich meinen Schlafanzug aus und stopfe ihn ins Klo.

Mama sieht aus, als wolle sie mir gleich das nächste Klingeling geben. Doch stattdessen atmet sie tief ein und bittet: „Schenk mir einen Augen-BLICK!“ Verwirrt schaue ich sie an.
„Du bist noch wütend. Ich mache dir warme Milch, dann versuchst du dich runterzuschrauben.“
„Ich kann mich nicht runterschrauben, wenn mein Lieblingsschlafanzug bei den Fischen ist“, heule ich.
Mutig steckt Mama ihre Hand ins Klo und fischt ihn heraus. Danach trägt sie mich huckepack zum Frühstückstisch.

Kaum habe ich mich mit Mama vertragen, werde ich wieder von Papa angemeckert, weil ich meine Hand im Nutellaglas untertauche. Dabei habe ich mir nach dem Ins-Klo-Fassen extra die Hände gewaschen. Meine Schokocreme-Hand landet in Papas Meckergesicht. UPSI.
„ES REICHT“, brüllt Papa. „Du gehst zum Beruhigen in dein Zimmer!“
Doch da weint Mirko im Schlafzimmer und Papa läuft hin und knallt die Tür hinter sich zu.
„Klingeling“, rufe ich ihm hinterher. „Geh zum Beruhigen in dein Zimmer!“

Mama wäscht mir gründlich die Hände und gibt mir dann meine Tablette in einem Löffel Nutella vermischt, bevor wir zur Schule aufbrechen.

Am Nachmittag gehe ich mit Billa nach Hause. Auf dem Weg gibt es nur zwei Straßen und beide haben Ampeln, deshalb können wir alleine gehen.

Billas Wohnung liegt im Erdgeschoss mit Blick auf einen Innenhof, in dessen Mitte eine große Tanne steht. In der Adventszeit war sie festlich geschmückt mit Weihnachtskugeln, Schokokugeln und Vogelfutterkugeln. Um den Tannenbaum herum kann man super Fangen spielen. Nicht mit Billa, aber mit den Nachbarskindern.

Weil Billas Mutter allein mit ihr ist und nicht arbeitet, kann sie sich den ganzen Tag um Billa kümmern – und um mich, wenn ich zu Besuch bin. Sie erwartet uns schon und wir gehen gleich weiter über den Hof, durch die Unterführung bis zum Park und weiter zum Spielplatz mit dem hohen Klettergerüst. Es ist das höchste, das ich kenne.

Ich schaffe es ruckzuck bis zur SPITZE. Billa schafft es immerhin zur Mittelebene und wieder runter. Von oben kann ich sehen, wie ihre Mutter eine Nachbarin trifft und mit ihr verschwindet. Wahrscheinlich bereiten sie irgendwas für Billas Geburtstagsfeier vor.

In der runden Hängeschaukel neben dem Kletterturm schwingen wir uns fast bis zum Himmel. Ich kann so DOLL Anschwung machen, dass Billa jauchzend hoch hüpft und ein Nachbarskind nach seiner Mama ruft. Die unterbricht unseren Schwung und holt ihr Kind raus.
Danach schaukeln wir weiter: Kraft in den Bauch, Arme und Beine anspannen, nach hinten lehnen und FLIEGEN.

Wie ein Adler, der sich mit großen Schwingen in die Luft erhebt …

Ich könnte noch stundenlang schaukeln, aber Billa möchte nach Hause, Schiggy füttern.
Weil ihre Mama noch nicht zurück ist, machen wir uns allein auf den Weg. Doch direkt hinter der Unterführung hoppelt plötzlich Billas Auto und bleibt dann stehen. „Was ist los, Billa?“
Sie zeigt nach unten. „Ist was verkeilt?“
Ich knie mich neben die Hinterräder und sehe es: „Du hast einen Platten!“ Eine Scherbe ragt aus dem Gummi. Ich pule sie heraus und halte sie Billa hin.
„Du blutest“, stellt Billa fest.

Gut, dass Billa Taschentücher hat. Auch gut, dass sie ihr Handy dabeihat. Blöd ist nur, dass der Akku leer ist.

Eine weitere Leseprobe (Buchanfang) gibt es hier.

Buch und Aufsatz von Lea Ibell